Martina Zingler

Beim Pleinair-Malen kann ich zwei meiner Leidenschaften miteinander verbinden: Die Malerei und das Naturerleben. Ich empfinde den Malvorgang draußen auch als viel unmittelbarer, gesättigter mit allen Sinneswahrnehmungen von dem, was mich umgibt – Licht, Wetter, Geräusche. Darum steht für mich beim Pleinair-Malen auch der Malvorgang, nicht das Ergebnis im Vordergrund. Ich möchte all das einfangen, was ich dort draußen sehe, höre, rieche und spüre. Außerdem sehe ich vor Ort natürlich auch viel genauer – die Farben, das Licht, die Details. Ich kann entscheiden, was davon in mein Bild einfließen soll, um meinen individuellen Eindruck der Szene und des Lichts wiederzugeben. Das kommt meiner impressionistischen Malweise näher als die feine Ausarbeitung eines Bildes im Atelier.

Ich arbeite bevorzugt mit Pastellen – sie eignen sich gut für das schnelle Malen draußen, man muss nicht lange mischen, aber man hat relativ viel zu transportieren, daher müssen meine Malorte auch gut erreichbar sein. Ich male viel en plein air in meiner unmittelbaren Umgebung – dem reizvollen Harzvorland -, aber auch an den Küsten von Ost- und Nordsee, weil ich dort meine Sehnsuchtsmotive finde.